Donnerstag, 26. Juni 2014

Die absolute Grundfrage - Update!

Nach vielen Jahren Hören, Lesen, Denken, Diskutieren und Beten meine ich nun, dass es im ganzen Umfeld und sämtlicher Frömmigkeitsgrade in allen Religionen bis hin zu strikter Ablehnung durch antireligiöse oder atheistische Kreise lediglich eine einzige Frage zu beantworten gilt:

Inwiefern ist die aktive Zugehörigkeit zur (katholischen) Kirche - inkl. entsprechend ernsthaftem Lebenswandel - wirklich heilsnotwendig?

Schon die bekanntesten bilblischen Aussagen wirken recht widersprüchlich:
  • Da wird z.B. ein (eigentlich irrgläubiger, nicht zur Glaubensgemeinschaft gehöriger) Samaritaner als nachzuahmendes Beispiel vorgestellt.
  • Andererseits heisst es ganz krass: Wer nicht glaubt und sich nicht taufen lässt, wird verdammt werden.
  • Ein ungetaufter, ungläubiger Vater, der aber von seinen Kindern geliebt wird und der seine Familie innig liebt, wird also garantiert verdammt werden.
  • Ein von niemandem geliebter Mensch, ein abstossender, ins Elend abgerutschter Säufer, der gar nicht glauben und schon längst nicht mehr lieben kann, wird dementsprechend auch von Gott (von dem zwar ganz klar behauptet wird, dass er die Liebe selbst sei) nicht geliebt und dem ewigen Feuer überantwortet.
  • Schon das einfache Reichen eines Bechers Wasser einem Durstigen soll belohnt werden.
usw. usw. 
Ist dieser liebende Gott derart rigoros ablehnend, dass selbst wir durchschnittlichen, sündigen Menschen ohne Weiteres mehr Liebe aufbringen könnten? Oder genügen gelegentliche barmherzige Anwandlungen, das ewige Himmelreich zu erben? 
Es scheint oft, man könnte das Ganze wesentlich billiger haben. Was sollen denn da beispielsweise diese jahrhundertlangen, ernsthaften theologischen Diskussionen und erbitterten Streitigkeiten? Was sollen alle diese Kämpfe um liturgische Feinheiten, Details oder Grundsätze?

Liebe Leser - einfache Gläubige, Priester und Theologen: 
Wie lässt sich diese Grundfrage schlüssig beantworten?

Achtung: 
Um die Diskussion (die z.T. auch auf andern Blogs geführt wird) nicht im bodenlosen Morast unzähliger möglicher Privatmeinungen versinken zu lassen, wollen wir bitte den unverrückbaren Felsengrund der Hl. Schrift und der verbindlich überlieferten Lehre der Katholischen Kirche nicht verlassen!
Daraus entsteht keine Einengung der Diskussion, sondern die Chance, eine gemeinsame Sprache zu benützen und den erforderlichen Weitblick zu bewahren.

16 Kommentare:

Cicero hat gesagt…

Danke für die Mail.
Sie hat mich motiviert, ein paar Gedanken dazu zu verfassen:

Voll in der Lutherfalle

Johannes hat gesagt…

Hi thysus, auch von mir einen Dank für den Anstoss! Ich glaube, ich werde der Frage mindestens ein eigenes Kapitel in meinem neuen Buchprojekt widmen, und fange gleich mal an, mir Gedanken zu machen.

Robert hat gesagt…

Hier dazu die Überlegungen des Herrn Alipius:
http://blog.derherralipius.com/2014/06/katholisch-ja-bitte.html

Robert hat gesagt…

Auf der oben genannten Seite des Herrn Alipius ist ein interessanter Kommentar des libertären Bloggers Le Penseur erschienen!

Anonym hat gesagt…

Könnte es nicht sein, dass mit dem "Heilsnotwendig" vielmehr die ganze Menschheit gemeint ist als jeder einzelne Mensch? Dass das Heil durch die Kirche kommt, auch auf diejenigen, die nicht gläubig sind?
Es gibt Menschen, die zum katholisch sein berufen sind und dies dann stellvertretend für andere leben. Auch jede Messe ist ja immer für die ganze Menschheit da. Und ebenso wohl auch jedes Priesterleben und jedes gläubige Laienleben. Und dieses Geschehen ist heilsnotwendig für alle Menschen.

Ex hat gesagt…

Also nach auch recht langem sich Beschäftigen mit allem möglichen, und der Beobachtung meiner Umgebung bin ich zu der Erkenntnis gelangt, das die Grundfrage falsch gestellt ist!
Lesen Sie man ausgiebig die Schrift, betrachten Sie Geschichte, sich selber im Spiegel, ihre Mitmenschen, die Welt!
Wie um alles in der Welt kann man nur auf die absurde Idee kommen, dass da ein guter Gott, wie im Kindergebetsbuch sich um einen sorgt!
Und wenn er es bei der alten, frommen, merkwürdigen Tante Eulalie tut, die auf jeden kritischen Einwand ihrer aufmüpfigen Nichten, eine fromme Geschichte aus dem Krieg und aus ihren frommen Büchern parat hat, So ist die Frage, warum tut er es bei (man setzte ein wer einem einfällt, z.B. verschleppte, vergewaltigte christliche Mädchen in Pakistan, Leute die dem Druck nicht standgehalten haben und zum Islam (auch damals z.B 700 n.Chr) konvertiert sind, die Christeros Kämpfer im Mexikanischen Bürgerkrieg...) nicht?
Erst wenn man diese Dinge im Denken zugelassen hat, dass Gott der absolut Ferne ist, dann kann man auf das Kreuz schauen und versteht das in der Frage, gestellt aus eigenem oder fremden Leid., "Warum nur hast du mich verlassen" man Gott ganz nahe gekommen ist, in Christus der genau das am Kreuz gesagt hat.
Und erst wenn man da gelandet ist, was die Mystiker Nacht des Glaubens nenne, dann begreift man, was das bedeutet, dass Gott die Liebe ist.
Vorher bleibt man darin stecken, dass man unter eine lieben Gott einen versteht, der so ist, wie man sich einen lieben Gott halt vorstellt!
Das Gott die Liebe ist, ist im Grunde das verblüffende Ergebnis, eines suchenden, fragenden, betenden Lebens.
das Schlimme an der modernen Verkündigung ist, dass das Ergebnis vorausgesetzt wird, so gleicht man Lehrern, die erwarten, dass ihre Schüler schon höher Mathematik beherrschen, wenn sie gerade mal den Zahlenraum bis 10 (erst Klasse) haben.
Oder um es mit Erich Kästner zu sagen, man tröstet bevor man angefangen hat, sich seiner Verlogenheit und Trostbedürftigkeit bewusst zu werden und dann kommen halt so komische Fragen!
Das subkutane Problem des modernen Menschen ist doch, dass er sich selber für gar nicht heilsbedürfig hält!
Und wenn er auf die Idee kommt, heilsbedürftig zu sein, so ist daran die Krankenkasse schuld, die die Reha, die Kur, die Therapie o.ä. nicht zahlt

Anonym hat gesagt…

Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. 1.Johannes 4:16

Seit wann ist Gott katholisch?

Ex hat gesagt…

seit wann umfasst Gott nicht alles, sprich ist er nicht katholisch?

Robert hat gesagt…

@Anonym
Das Johanneszitat sagt tatsächlich alles aus - Du bist auf der richtigen Spur! Dieser bilblischen Aussage zufolge gibt natürlich keinen Zeitpunkt, seit welchem Gott katholisch wurde. Er kann darum auch nicht im Sinn einer geschichtlich bedingten, konfessionellen Religionsbezeichnung als "katholisch", "Katholik" bezeichnet werden. So kann denn die Frage, seit wann Gott katholisch sei, gar nicht sinnvoll beantwortet werden.
Da aber Gott (sofern es wirklich Gott ist) ewig, d.h. ausserhalb der Zeit, schon immer und für immer existiert, ist er auch schon immer und für immer die Liebe an sich, d.h. die alles umfassende Liebe, er ist daher gemäss seiner Natur "katholisch". Und da er in seiner alles umfassenden Liebe seine alles umfassende Lehre der ganzen Menschheit und als für alle Zeiten untrüglich und unveränderlich geoffenbart hat, darf sich diese Lehre dementsprechend "katholisch" nennen.
Nicht die katholische Kirche ist also das Vorbild Gottes, er gehört nicht ihr an, sondern die katholische Natur Gottes ist das Urbild der katholischen Kirche, sie gehört ihm an.

Anonym hat gesagt…

@thysus: klar, wenn man unter katholisch die allumfassende Kirche die, von Jesus Christus begründete Gemeinschaft aller Christen versteht, ist die katholische Natur Gottes das Urbild der katholischen Kirche.
Aber die römisch-katholische Kirche ist eine Konfession, die nicht ohne weiteres mit diesem Urbild gleichgesetzt werden kann.

Vielleicht hätte ich besser fragen sollen: seit wann ist Gott römisch-katholisch?

Robert hat gesagt…

Lieber @Anonymus - nimm bitte das Update am Ende des Blog-Eintrages als auch für Dich verbindlich zur Kenntnis.

Robert hat gesagt…

Danke @Johannes!
Wer sich weiterhin für das Thema interessiert, liest mit Vorteil schon mal dessen oben verlinkten Eintrag!

Anonym hat gesagt…

Sorry @thysus, aber mit diesem Update läuft doch die Diskussion völlig im Kreis. Deswegen kommt auch vielleicht nichts mehr an Kommentaren. Wenn Du noch nicht einmal die Frage nach dem Unterschied zwischen Konfession und Kirche zulassen magst, was soll das dann für eine Grundsatzfrage sein? Meine Antwort lautet: weder die Kirche als Institution, noch die Konfession ist heilsnotwendig. Gott bringt das Heil und keine Dogmen.

Robert hat gesagt…

Lieber @Anonymus - ich bin so frei, hier meine persönliche Meinung, bzw. meinen festen katholischen Glauben als Diskussionsgrundlage festzulegen.
Indem Du sagst, dass Deiner Meinung nach weder die Kirche als Institution, noch die Konfession heilsnotwendig sei, verlässt Du zwar den gewünschten kirchlichen Boden, doch ist das Dein Recht und Deine Meinung nehme ich durchaus ernst. Dennoch: genau von diesem Moment an können kirchlich gesinnte römische Katholiken mit Dir nicht mehr wirklich diskutieren, indem Du nämlich unseren Glauben von vornherein als falsch ausschliessest.

Anonym hat gesagt…

Nö, ich schließe gar nichts als falsch aus. Oder steht das in meinem Kommentar irgendwo explizit? Ich habe lediglich meine Meinung kundgetan.
Aber ein nochmaligels Sorry: ein "kirchlich gesinnter, römischer Katholik" ... ähm, ja, das ist dann wirklich 'ne echte Stilblüte! :-)
Nix für ungut!

Frischer Wind hat gesagt…

Was letzten Endes unter dem Strich herauskommt, kann niemand von uns beurteilen, aber aus der Offfenbarung können wir Prinzipien erkennen und an-erkennen. Jesus Christus und damit die Kirche - als der fortlebende Christus in der Zeit - ist der einzige Mittler und Weg zum Heil.

Die Kirche ist für das Heil notwendig